Eine Frau und ein Mann sitzen vor dem Computer und schreiben gemeinsam eine Studienbewerbung.
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Studienbewerbung

Bewerbung

Überblick

Ein Studium bietet nicht nur eine fundierte Ausbildung und oft bessere Karrierechancen, sondern auch die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen und seine Interessen und Talente zu entfalten. Es gibt noch viele weitere Gründe, warum sich immer mehr Schüler*innen für ein Studium entscheiden. Und das hat Folgen, denn keine Hochschule kann unendlich viele Studierende aufnehmen – irgendwann sind die Plätze voll. Wenn also mehr Bewerber*innen als freie Plätze da sind, muss ein Auswahlverfahren her. Besonders die staatlichen Unis setzen dabei hauptsächlich auf den NC. Es ist aber auch wichtig zu bedenken, dass der NC nicht das einzige Kriterium für die Zulassung zu einem Studiengang ist. Viele private Hochschulen berücksichtigen auch andere Faktoren wie Motivationsschreiben, Arbeitsproben, Sprachnachweise, Eignungstests oder Auswahlgespräche. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Bewerbungsanforderungen findest du in diesem Ratgeber. 

Alle Infos rund um den Numerus Clausus

„NC“ steht für Numerus Clausus und bedeutet „begrenzte Anzahl". Vor allem bei beliebten Studienfächern musst du damit rechnen, dass du dich nicht einfach einschreiben kannst. Ist eine freie Einschreibung möglich und gibt es keinen NC, spricht man von zulassungsfreien Studiengängen. Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen kann der NC von Semester zu Semester variieren. Zu beachten ist auch, dass es Fristen gibt, um sich für einen Studienplatz an einer staatlichen Universität zu bewerben bzw. an einer Hochschule zu studieren: Die Bewerbungsfrist endet in der Regel am 15. Juli für das Wintersemester und am 15. Januar für das Sommersemester.   

Da das Hochschulsystem in Deutschland von den einzelnen Bundesländern geregelt wird, gibt es in jedem Bundesland ein eigenes Hochschulgesetz, was bedeutet, dass die einzelnen Hochschulen einen großen Spielraum bei der Festlegung ihres eigenen NC-Verfahrens haben. So kann es zum Beispiel sein, dass dein gewünschter Studiengang zwar in Köln zulassungsbeschränkt ist, aber nicht unbedingt auch in einer anderen Stadt. Es gibt verschiedene Faktoren, die den NC beeinflussen können, wie zum Beispiel die Anzahl der Bewerber*innen, die Anzahl der verfügbaren Plätze und die Durchschnittsnote der Bewerber*innen. 

Aber um gleich mit einem weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen: Der NC ist mehr als „nur” die Abinote! Denn in den Zulassungsverfahren für zulassungsbeschränkte Studiengänge zählen auch andere Kriterien, die die Hochschulen heranziehen können. Dabei wenden die Hochschulen unterschiedliche Quoten an.  

Good to know: Wenn du dir unsicher bist, ob deine Abinote für deinen gewünschten Studienplatz ausreicht, ist es wichtig, dass du folgendes weißt: Zum Zeitpunkt deiner Bewerbung kannst du noch nicht wissen, wie hoch der NC in dem Semester sein wird, für das du dich bewirbst! Lass dich deshalb nicht abschrecken und bewerbe dich trotzdem. Es gibt immer Möglichkeiten und Chancen, auch mit einer etwas schlechteren Abinote einen Studienplatz zu bekommen. 

Das Dialogorientierte Serviceverfahren (DoSV)

Wie bereits erwähnt, ist es oft sinnvoll, sich für seinen Traumstudiengang an mehreren Hochschulen gleichzeitig zu bewerben. Egal, ob du dich für einen oder mehrere Studiengänge an verschiedenen Hochschulen bewirbst, man kann leicht den Überblick verlieren. Zum Glück gibt es das Dialogorientierte Serviceverfahren (DoSV). Das DoSV wird von der Stiftung für Hochschulzulassung durchgeführt und koordiniert den Bewerbungsprozess für zulassungsbeschränkte (teilweise auch zulassungsfreie) Studiengänge. hochschulstart.de wickelt das Verfahren zentral ab. Im DoSV kannst du jederzeit den Stand deiner Bewerbung einsehen. Das Verfahren gliedert sich in drei Phasen: Bewerbungsphase, Koordinierungsphase und Koordinierte Nachrückphase. Das Bewerbungsverfahren ist in der Regel etwas komplizierter und umfangreicher als bei Bewerbungen direkt an der Hochschule, deshalb solltest du dich frühzeitig damit auseinandersetzen. 

Wichtig: Die Studienangebote mit bundesweiter Zulassungsbeschränkung (Humanmedizin, Tiermedizin (nur zu einem Wintersemester), Zahnmedizin und Pharmazie) nehmen immer am DoSV- Verfahren teil. 

Bewerbungsverfahren an privaten Hochschulen

Das Bewerbungsverfahren an privaten Hochschulen unterscheidet sich in der Regel von dem an staatlichen Hochschulen, da die Bewerber*innen nicht über den NC ausgewählt werden. Während staatliche Universitäten und Hochschulen ihre Studiengänge durch einen örtlichen NC begrenzen, nutzen private Hochschulen in der Regel interne Auswahlverfahren. Wie dieses Auswahlverfahren genau abläuft, kann jede Hochschule selbst entscheiden. Deshalb ist es immer am besten, sich direkt bei der Studienberatung oder auf der Website der Hochschule zu informieren, um genau zu wissen, was auf einen zukommt.  

Welche Unterlagen gehören in die Studienbewerbung?

Auch wenn private Hochschulen und Akademien weniger Wert auf deine Abinote legen und diese nicht als grundlegendes Kriterium werten, sind die Unterlagen, die du für deine Bewerbung einreichen musst, in der Regel die gleichen wie bei staatlichen Unis. 

Eine Bewerbung um einen Studienplatz an einer privaten Hochschule umfasst folgende Unterlagen:  

  • Abiturzeugnis 
  • evtl. Sprachzertifikate 
  • evtl. auch ein Nachweis über Vorkenntnisse (Berufsausbildung, Praktikum, Nebenjob etc.). 
  • evtl. ein Motivationsschreiben 

Motivationsschreiben, Sprachtests, Eignungsprüfungen und künstlerische Mappe

Es gibt viele Studiengänge, die nicht nur eine Hochschulzugangsberechtigung und im Idealfall einen guten Notendurchschnitt voraussetzen. Zusätzlich müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden, wie z.B. ein Motivationsschreiben, der Nachweis von Fremdsprachenkenntnissen, das Bestehen von Eignungsprüfungen oder bei künstlerischen Fächern die Erstellung einer Mappe.  

Motivationsschreiben

Ein Motivationsschreiben kann von einigen Hochschulen bei der Bewerbung um einen Studienplatz verlangt werden. Vor allem private Hochschulen legen oft großen Wert auf ein Motivationsschreiben. Aber auch für ein Auslandssemester oder ein Auslandsstudium sowie für Masterstudiengänge kann es eine Voraussetzung sein. Ziel des Motivationsschreibens ist es, in eigenen Worten die Gründe und Interessen für das angestrebte Studium darzulegen. Private Hochschulen möchten sicherstellen, dass sie nur die besten Bewerber*innen auswählen und suchen daher Studienbewerber*innen mit einem hohen Engagement. Mit deinem Motivationsschreiben hast du die Möglichkeit, dich positiv darzustellen und den Prüfern zu zeigen, warum gerade du die beste Wahl für den Studienplatz bist.  

Tipps für eine hilfreiche Strategie: Mache dir zunächst Notizen, ohne dich um Formulierungen zu kümmern, sondern nur um Ideen zu sammeln. Diese können dir helfen, Schritt für Schritt zu einem fertigen Konzept zu kommen. Das erleichtert oft den Einstieg in das eigentliche Schreiben, wenn du sonst nicht weißt, wie du anfangen sollst. 

Sprachtests

In den meisten Fällen reicht das Schulenglisch als Nachweis aus, aber für internationale Studiengänge oder Studiengänge mit fremdsprachlichem Schwerpunkt wird ein bestimmtes Sprachniveau verlangt. Auch für Masterstudiengänge wird oft ein Sprachnachweis gefordert. Es gibt vier bekannte Sprachzertifikate und weitere, die von den Hochschulen akzeptiert werden. Welche das sind, erfährst du hier:  

  • TOEFL  
    Die Abkürzung TOEFL steht für „Test of English as a Foreign Language”. Der TOEFL gehört auf jeden Fall zu den bekanntesten und anerkanntesten Englischtests, denn mehr als 9.000 Bildungseinrichtungen in über 130 Ländern akzeptieren ein TOEFL-Zertifikat. 

  • IELTS 
    IELTS steht für „International English Language Testing System“ und beschreibt ebenso wie der TOEFL einen standardisierten Englischtest für Nicht-Muttersprachler, um deren Sprachniveau zu zertifizieren. IELTS wird in 120 Ländern anerkannt. Da er im Gegensatz zum TOEFL sowohl britisches als auch amerikanisches Englisch testet, wird er in England, Australien und Neuseeland sogar als bevorzugter Sprachnachweis angesehen. 

  • Cambridge Certificate 
    Auch das Cambridge Certificate gehört ebenfalls zu den anerkannten Sprachnachweisen in Englisch für Nicht-Muttersprachler: Mehr als 20.000 Institutionen erkennen es an. Der Test wird – wie der Name schon sagt – von der Cambridge University angeboten und basiert auf dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) für Sprachen. Dieser ist ein internationaler Standard zur Bewertung von Sprachkenntnissen mit der bekannten Einteilung in die Kategorien A1-C2. 

  • Pearson Test of English Academic (PTE Academic)  
    Die Sprachtests des internationalen Pearson Bildungskonzerns werden in über 400 Testzentren in mehr als 117 Ländern durchgeführt. Der Pearson Test of English in der Sparte Academic wird von zahlreichen Universitäten weltweit, darunter Eliteuniversitäten wie Yale und Harvard, als Nachweis von Englischkenntnissen anerkannt und kann in Australien, Neuseeland und Großbritannien für alle Visa- und Einwanderungsanträge verwendet werden. Wie beim IELTS gibt es verschiedene Tests: General Tests in sechs Schwierigkeitsstufen (in den bekannten Stufen A1 und C2), für „Young Learners“ zwischen sechs und 13 Jahren in vier Stufen und in der für dich am relevantesten Kategorie: für akademische Zwecke. 

Eignungsprüfung

Für einige Studiengänge sind zusätzlich zur Bewerbung spezielle Eignungstests verforderlich, die du bestehen musst. Dies gilt insbesondere für Sport- und Kunststudiengänge, bei denen du deine Fähigkeiten in einem Test unter Beweis stellen musst. Um diese zu überprüfen, werden verschiedene Aufgaben gestellt – entweder in Form eines Assessment Centers (verlinken) oder rein fachspezifisch in Form eines Tests. In vielen Fällen besteht eine Eignungsprüfung auch aus mehreren Teilen. Dazu gehören beispielsweise eine Hausarbeit oder persönliche Gespräche mit Professor*innen. Allerdings variiert der Test natürlich von Studiengang zu Studiengang und auch zwischen den Hochschulen kann es Unterschiede geben. Informiere dich am besten direkt bei deiner Wunschhochschule über den genauen Ablauf. 

Mappe

Wenn du einen kreativen Studiengang anstrebst, wirst du möglicherweise mit der Erstellung einer Mappe konfrontiert. Damit hast du die Möglichkeit, deine Kreativität und deine Arbeitsweise vorab unter Beweis zu stellen. Die Anforderungen sind von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich: Einige machen keine Vorgaben, wie die Arbeiten zusammengestellt sein müssen, andere verlangen eine große Vielfalt oder schreiben ein bestimmtes Thema oder Format vor. Wichtig ist, für welchen Studiengang du dich bewirbst. Für ein Filmstudium gelten andere Anforderungen als zum Beispiel für eine Bewerbung an einer Modeschule. In Designstudiengängen sind Mappen oft obligatorischer Bestandteil einer Bewerbung und umfassen je nach geforderter Art etwa zehn bis 20 künstlerische Arbeitsproben von dir. Detaillierte Informationen findest du auf den Websites der jeweiligen Hochschulen.  

Tipp: Das Zusammenstellen einer Mappe nimmt einige Monate in Anspruch – beginne also frühzeitig damit! 

Studieren ohne Abitur

Ein Studium ohne Abitur wird immer beliebter – derzeit studieren über 70.000 Menschen ohne Abitur an deutschen Hochschulen. Damit hat sich die Zahl der Studierenden, die sich beruflich für ein Studium qualifiziert haben, von 2011 bis 2021 mehr als verdoppelt. Die genauen Voraussetzungen für ein Studium ohne Abitur sind jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Manche Bundesländer verfügen über mehr Erfahrung und Service als andere. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig Informationen bei den jeweiligen Hochschulen einzuholen. 

Studieren mit Fachabitur

Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife und Fachhochschulreife – sind sie alle gleich? Nein! Jeder dieser Abschlüsse ist individuell und setzt unterschiedliche Studienvoraussetzungen voraus. 

Die allgemeine Hochschulreife, das Abitur, ist der höchste Schulabschluss in Deutschland. Mit dem Abitur kannst du an allen Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland studieren. 

Die fachgebundene Hochschulreife wird an Fachoberschulen (FOS), Berufsoberschulen (BOS) und Berufsoberschulen erworben. Sie unterscheidet sich nur in einem Punkt vom Abitur: Es fehlt eine zweite Fremdsprache. Außerdem kannst du dich auf bestimmte Fachrichtungen spezialisieren und wirst so zum*r Expert*in auf deinem Gebiet – daher der Name "fachgebunden“. Wenn du dein Wissen durch eine Prüfung in einer zweiten Fremdsprache abrundest, kannst du aus deinem fachgebundenen Abitur ein vollwertiges Abitur machen! Grundsätzlich stehen dir mit der Fachgebundenen Hochschulreife die auf deinem Zeugnis genannten Studienfächer an deutschen Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie an Universitäten offen. 

Fachabitur ist die Abkürzung für die Fachhochschulreife (verlinken). Sie kann an einer Fachoberschule, einer Berufsoberschule, einem Berufskolleg, einer Fernschule, einer Privatschule, einer Abendschule oder einer Volkshochschule erworben werden. Die Fachhochschulreife besteht aus einem schulischen und einem praktischen Teil. In der 11. Klasse absolvieren die Schüler*innen ein Praktikum in der entsprechenden Fachrichtung. Nach der 12. Jahrgangsstufe erhalten sie die Fachhochschulreife. Diese berechtigt zum Studium aller Fachrichtungen an allen Fachhochschulen in Deutschland. 

Infotage an Hochschulen

Bereits während der Schulzeit können sich Schüler*innen mit den Inhalten und Anforderungen eines Studienfaches vertraut machen. Viele Hochschulen bieten dazu regelmäßig Studieninformationstage an. Diese Veranstaltungen geben einen Einblick in das Angebot einer Hochschule sowie in das Studienfach selbst. Interessierte haben die Möglichkeit, sich mit Lehrenden oder aktuellen Studierenden auszutauschen oder sogar selbst zu experimentieren. Ein Infotag bietet somit eine hervorragende Möglichkeit für Studieninteressierte, mehr über ein bestimmtes Fach zu erfahren und einen Eindruck vom Campusleben zu bekommen. Dabei kommen verschiedene Formate wie Campusführungen und informative Vorträge zum Einsatz. 

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