Schließen
Sponsored

Berufe im Personalwesen unter der Lupe. Was macht eigentlich ein...

Personalreferent

Es gibt zahlreiche verschiedene Berufe im Personalwesen und noch viel mehr Berufsbezeichnungen dafür. Um dir zu erklären, was sich hinter diesen Bezeichnungen verbirgt, haben wir hinter die Kulissen geschaut und Berufstätige um einen Erfahrungsbericht zu ihrem HR Job gebeten.

Markus

Rechtswissenschaften an der Uni Erlangen-Nürnberg

Personalreferent bei einem Autozulieferer

Erfahrungsbericht

So verlief mein Weg vom Studium in den Beruf als Personalreferent:

Da mir der Beruf als Rechtsanwalt keinen Spaß gemacht hat, habe ich versucht, mich in Richtung Personalwesen umzuorientieren.

Nach dem Abschluss meines juristischen Studiums habe ich zunächst als Rechtsanwalt in unterschiedlichen Kanzleien gearbeitet. Schwerpunkt war dabei stets das Arbeitsrecht.

Da mir der Beruf als Rechtsanwalt aber keinen Spaß gemacht hat und ich das Gefühl hatte, dass ich mich in dem Berufsbild nicht so wiederfand, habe ich versucht, mich in Richtung Personalwesen umzuorientieren.

Zugegebenermaßen war und ist der Einstieg nicht ganz einfach, weder im Allgemeinen noch im Speziellen als Jurist. Der Wechsel gelang über ein Stellenangebot eines Unternehmens, welches zunächst für einen Umstrukturierungsprozess einen Juristen für die Personalabteilung suchte. Zum Ende des Projektes hatte ich die Möglichkeit, Erfahrungen in der operativen Personalarbeit zu sammeln und mich vor Ablauf des befristeten Vertrages weiter aufzustellen. So erhielt ich die Möglichkeit, mich weiter im operativen Personalgeschäft zu etablieren.

So sieht mein Berufsalltag aus:

Ich unterstütze bei der Suche und Auswahl von Personal, der Einbeziehung des Betriebsrats, aber auch bei personellen Einzelmaßnahmen wie Führung, Abmahnung oder Kündigung.

Als Personalreferent bin ich ausschließlich operativ tätig. Ich berate insbesondere Führungskräfte rund um die Themen Personalwirtschaft und Arbeitsrecht. Ich unterstütze bei der Suche und Auswahl von Personal, der Einbeziehung des Betriebsrats, aber auch bei personellen Einzelmaßnahmen wie Führung, Abmahnung oder Kündigung.

Auch in Fragen der Personalplanung bin ich unmittelbarer Ansprechpartner und Berater. Durch die relativ flache Struktur und Größe des Unternehmens habe ich vergleichsweise viele Handlungsfreiheiten, stimme mich mit der Teamleitung aber selbstverständlich ab. Mir arbeitet eine Personalsachbearbeiterin zu.

Das Tagesgeschäft ist geprägt von fortlaufenden Tätigkeiten wie der regelmäßigen Abstimmung mit den zu betreuenden Fachbereichen, Ausschreibung von Stellen und Durchführung von Bewerbungs- und Einstellungsgesprächen. Darüber hinaus läuft das Tagesgeschäft viel auf Zuruf und der Lösung aktueller Problem bzw. Fragestellungen.

Diese Fähigkeiten und Interessen brauche ich für meinen Job:

Man muss mit dem Spannungsfeld zwischen dem Einzelschicksal des Arbeitnehmers und den Interessen des Arbeitgebers verantwortungsvoll zurecht kommen.

Empathie und ein gutes Händchen für den Umgang mit Personal. Gleichzeitig ist Durchsetzungsvermögen, Geduld und Gelassenheit absolut notwendig.

Auch Führungskräfte sind Mitarbeiter und suchen Rat und Unterstützung. Man muss mit dem Spannungsfeld zwischen dem Einzelschicksal des Arbeitnehmers und den Interessen des Arbeitgebers verantwortungsvoll zurecht kommen. Neugierde und der Wille zur Weiterentwicklung, aber auch Entscheidungsfreudigkeit und Mut gehören zu dem Job dazu.

Mein Tipp - So klappt der Berufseinstieg im Personalwesen:

In größeren Strukturen ist ein Einstieg einfacher, da die Arbeit eher aufgeteilt ist. Je kleiner die Personalabteilung, desto höher ist der Anspruch an den/die Personaler/Personalerin.

Ein guter Einstieg kann ein Praktikum sein, um sich ein Bild von der täglichen Arbeit zu machen. Wichtig ist, dass die Unternehmenskultur zur eigenen passt.

Neben fachlichen Voraussetzungen (Studium oder einschlägige Ausbildung) kommt es stark auf persönliche Voraussetzungen an. Diese nachzuweisen ist schwer, aber nicht unmöglich. Personalarbeit ist anspruchsvoll, so dass viele Unternehmen auf langjährige Erfahrung setzen. Es kommt sehr stark auf die Anforderungen für die Stelle an, daher ist es wichtig, sich hierüber genau zu informieren. In größeren Strukturen ist ein Einstieg einfacher, da die Arbeit eher aufgeteilt ist. Je kleiner die Personalabteilung, desto höher ist der Anspruch an den/die Personaler/Personalerin.

Ein Unternehmer erwartetet von seinem Personaler als "Vorbild" auch das, was er von seinen Mitarbeitern erwartet. Auch dieser "Anspruch" muss zusammenpassen. Ein Patentrezept gibt es leider nicht.